Liebe Wanderfreunde.

Herr Eckhard Uhlenberg (Minister für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz) hat das Biosphärenreservat Egge wieder auf die Tagesordnung gesetzt.

Deshalb die Frage:

Was ist eigentlich ein

Biosphärenreservat ?

Biosphärenreservate sind großflächige, repräsentative Ausschnitte von Natur- und Kulturlandschaften, die aufgrund reicher Naturausstattung und einer landschaftsverträglichen Landnutzung überregionale Bedeutung besitzen.
Sie stellen eine Schutzkategorie nach dem Bundes-Naturschutzgesetz dar und ihre Anerkennung erfolgt durch die Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO).

Abgrenzung Biosphärenreservat - Nationalpark

Der Nationalpark bildet neben dem Biosphärenreservat eine zweite internationale Gebietskategorie zum Schutz großflächiger Landschaftsräume. Beide Kategorien unterscheiden sich durch ihre unterschiedliche Schwerpunktsetzung: Der Nationalpark soll vornehmlich dem Schutz von Naturlandschaften, Tieren und Pflanzen dienen, während im Biosphärenreservat die Nutzung von Landschaften und somit die Beziehung zwischen Mensch und Natur im Mittelpunkt steht.

Funktionen von Biosphärenreservaten

Der spezielle Status der Biosphärenreservate und ihre Struktur der großflächigen Landschaftsräume mit einem breiten Spektrum von Ökosystemen ermöglichen die Wahrnehmung vielfältiger Funktionen:

  • Entwicklung nachhaltiger Landnutzungen: Der Erhalt und die Weiterentwicklung von bestehenden Landnutzungsformen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung ist als Schlüsselfunktion der Biosphärenreservate in Deutschland anzusehen.

  • Schutz des Naturhaushalts: Biosphärenreservate dienen dem Schutz der abiotischen Ressourcen Boden, Wasser, Luft und der Lebensgemeinschaften, die diese Schutzfunktionen im Naturhaushalt ausüben.

  • Forschung und Umweltbeobachtung: Biosphärenreservate sollen als Untersuchungsräume für angewandte ökologische Forschung und Umweltbeobachtung dienen.

  • Umweltbildung und Naturerlebnis: Verbunden mit der Aufgabe, die Beziehung zwischen Mensch und Umwelt zu verbessern, sind neben der Naturerlebnisfunktion auch Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit wesentliche Aufgaben der Biosphärenreservate. Von zentraler Bedeutung ist dabei die Vermittlung des Prinzips der Nachhaltigkeit von Nutzungen für die Erhaltung der natürlichen Ressourcen.

Zonierung und funktionale Charakterisierung

Ein Biosphärenreservat soll in der Regel mindestens 30.000 ha umfassen und nicht größer als 150.000 ha sein. Es umfasst dabei drei Schutzkategorien, abgestuft nach der Intensität menschlicher Eingriffe.

  1. Kernzone: muss als Nationalpark oder Naturschutzgebiet rechtlich geschützt sein und mindestens 3 % der Gesamtfläche einnehmen • der Schutz natürlicher bzw. naturnaher Ökosysteme genießt höchste Priorität • Ausschluss menschlicher Nutzung ...

  2. Pflegezone: soll mindestens 10 % der Gesamtfläche einnehmen • Kernzone und Pflegezone sollen zusammen mindestens 20 % der Gesamtfläche betragen • Erhalt und Pflege von Ökosystemen, die durch menschliche Nutzung entstanden und beeinflusst sind • Landschaftspflege als Instrument des Kulturlandschaftserhalts …

  3. Entwicklungszone: soll mindestens 50 % der Gesamtfläche einnehmen • Lebens-, Wirtschafts- und Erholungsraum der Bevölkerung • Entwicklung einer nachhaltigen Nutzung • umwelt- und sozialverträglicher Tourismus ist möglich …

Kosten-Nutzen-Analyse

Wer die Kosten für die Einrichtung und den Unterhalt des Biosphärenreservates zu tragen hat, lässt der Gesetzgeber offen. Die gilt auch für Fragen der betroffenen Kommunen, inwieweit ihr Planungsrecht beschnitten wird. Für eine seriöse Beurteilung des Kosten-Nutzenverhältnisses eines Biosphärenreservates müssen noch viele Fragen beantwortet werden.

Quelle: CDU-Journal


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